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Zwei wertvolle Neuerwerbungen für die Sammlung der Stiftung Mozarteum
Die Stiftung Mozarteum Salzburg freut sich über zwei für Sammlung und Wissenschaft sehr wertvolle Neuerwerbungen zu Mozarts Schwester Maria Anna „Nannerl“ Mozart: So gelangte kürzlich ein anmutiges Porträt der jungen Maria Anna Mozart aus Privatbesitz in den Besitz der Stiftung Mozarteum. Das rätselhafte Frauenbildnis aus dem 18. Jahrhundert gilt spätestens seit dem 19. Jahrhundert als Porträt von Nannerl und ist künftig im Mozart-Wohnhaus ausgestellt. Im März konnte bei einer Autographen-Auktion in Berlin ein Brief von Maria Anna Mozart ersteigert werden. Dieses originale Brief-Dokument aus dem Jahr 1799 mit Erinnerungen von Maria Anna an ihren Bruder ist eines der persönlichsten und aufschlussreichsten Zeugnisse über dessen Kindheit und befand sich bislang in Privatbesitz. Die Erwerbung des vierseitigen Briefs bedeutet eine außerordentliche Bereicherung für die weltweit einzigartige Sammlung an Autographen der Familie Mozart in der Stiftung Mozarteum Salzburg, die unter anderem etwa 200 Originalbriefe Mozarts, rund 300 Briefe seines Vaters Leopold und 100 autographe Musikhandschriften umfasst. Von „Nannerl“ besitzt die Bibliotheca Mozartiana der Stiftung Mozarteum über 80 Briefe, Tagebuchblätter und andere Schriftstücke.
Mozarts Schwester Maria Anna (1751–1829) kommt für die Vermittlung authentischer Informationen über Mozarts Leben und Werk zentrale Bedeutung zu. Sie war es, die die Familienkorrespondenz über Jahre sorgsam verwahrte. Dazu gehören unter anderem Leopold Mozarts Briefe aus der Zeit der Wunderkindreisen, Reisebriefe Mozarts und der Briefwechsel Mozarts mit seinem Vater während seiner Zeit in Wien. Diese Briefe, verbunden mit Maria Annas handschriftlichen Erinnerungen, waren und sind eine unschätzbare dokumentarische Quelle. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang eine Korrespondenz, die sie in den Jahren 1799 bis 1807 mit dem Leipziger Musikverlag Breitkopf und Härtel über ihren Bruder führte. Einen Großteil dieser etwa 40 Briefe besitzt die Bibliotheca Mozartiana bereits, die Vervollständigung der Sammlung mit der Neuerwerbung ist daher von großer Bedeutung. Maria Anna, verheiratete Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, schrieb diesen Brief am 24. November 1799 in St. Gilgen. Auf insgesamt vier Seiten stellte Nannerl mehrere berühmt gewordene Anekdoten aus Mozarts Kindheit zusammen. Sie beziehen sich auf die Zeit der ausgedehnten Reisen und enthalten auch eine berührende Erinnerung an die besonders liebevolle Verbindung zwischen Wolfgang Amadé und seinem Vater.