Digitale Mozart-Edition
Das Wissen über das Leben und Werk von Mozart wächst beständig. Die Stiftung Mozarteum Salzburg sammelt seit vielen Jahrzehnten systematisch Informationen über musikalische Quellen und historische Dokumente und wertet sie aus.
Die Digitale Mozart-Edition, ein Langzeitprojekt für Forschung und Edition der Stiftung Mozarteum Salzburg und des Packard Humanities Institute, Los Altos (Kalifornien), hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Wissensschatz allen zu vermitteln, die sich für Mozart interessieren und von ihm fasziniert sind. Die DME präsentiert zum einen musikalische Werke in neuen digitalen Formaten und widmet sich der Edition von Briefen und Dokumenten, aber auch der Texte von Mozarts Vokalwerken. Auf der anderen Seite stellt die DME Informationen über Mozarts Werke und ihre Quellen sowie zur Überlieferung und Rezeption zur Verfügung.
Mozart Œuvre
Was wissen wir? Was kann man finden? Mozart Œuvre ist ein digitales Mozart-Portal, das einen umfassenden und gezielten Zugang zu Informationen über Mozarts musikalische Werke ermöglicht.
Mozart Œuvre versteht sich als eine Metasuchmaschine, die Informationen über alle digitalen Editionen und Angebote der Digitalen Mozart-Edition, der Mozart Ton- und Filmsammlung und der Bibliotheca Mozartiana zugänglich macht.
Ein einziger Mausklick ermöglicht den Zugriff auf Musik, Quellen, Dokumente, Literatur und vieles andere relevante Informationen.
DME::Musik
Funktionen und Optionen der digitalen Musikedition eröffnen neue Erfahrungen im Umgang mit Noteneditionen für alle Benutzer, Musikliebhaber, Fachleute und nicht zuletzt praktische Musiker.
Der etablierte Text der Neuen Mozart-Ausgabe dient als Referenztext und ist seit 2005 als NMA online zugänglich. Neue digital erstellte und benutzerorientierte Editionen (DIME) sind in Arbeit.
Alle Musikeditionen sind mit den reichen Beständen der Mozart Ton- und Film-Sammlung (MTFS) verknüpft.
DME::Briefe & Dokumente
Der Briefwechsel der Familie Mozart gehört zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Welt.
Die Briefe erlauben nicht nur Einblicke in das Alltagsleben der Musikerfamilie, sondern sind auch eine bedeutende Quelle zur europäischen Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts. Die Sammlung von Originalbriefen der Stiftung Mozarteum Salzburg wird durch zahlreiche handschriftliche Dokumente des 18. und 19. Jahrhunderts ergänzt.
DME::Libretti & Texte
Die Textquellen zu Mozarts Opern und übrigen Vokalwerken sind eine besondere Herausforderung für die Wissenschaft.
Die Online-Edition der Libretti stellt, ausgehend von den unterschiedlichen textlichen und musikalischen Quellen, verschiedene Fassungen der Texte synoptisch gegenüber und zwar sowohl in ihrer historischen Schreibweise als auch in moderner Übertragung. Bedeutende Publikationen aus dem Umfeld Mozarts wie die Mozart-Biographie von Georg Nikolaus Nissen (veröffentlicht 1828) und die Violinschule von Leopold Mozart (erstmals gedruckt 1756) werden in innovativen digitalen Ausgaben vorgelegt.
DME::Quellen & Kataloge
Dies ist der zentraler Anlaufpunkt in allen Fragen der Dokumentation und Nachweises von Quellen und Editionen zum Werk Mozarts und dem anderer Mitglieder der Mozart-Familie.
Hier finden Katalogprojekte ihren Platz, allen voran das unverzichtbare Köchel-Verzeichnis in einer digitalen Neubearbeitung, Kataloge von Erst- und Frühdrucken, von Opernlibretti und einigen Spezialsammlungen.
Hinzu kommen die Dokumentation rezeptionsgeschichtlicher Zeugnisse und der praktischen Auseinandersetzung mit Mozarts Musik in der Mozart Ton- und Filmsammlung (MTFS).
Köchel-Verzeichnis
Das Köchel-Verzeichnis, erstmals 1862 bei Breitkopf & Härtel im Druck erschienen, war ein Meilenstein in der Musikgeschichte. Jetzt stehen die Ergebnisse der Neuausgabe 2024 zur Verfügung – in gedruckter Form, abermals erschienen beim Verlag Breitkopf & Härtel, und in digitaler Variante.
KV Online wird das Eingangstor zu allen digitalen Mozart-Ressourcen der Internationalen Stiftung Mozarteum sein, die dort mit Unterstützung des Packard Humanities Institute erstellt und gepflegt werden. Im Augenblick sind nur Kerndaten (wie Titel, Daten, Besetzung) und die Links zur Digitalen Mozarteum-Edition voll funktionsfähig. Bitte besuchen Sie uns wieder, um zu sehen, wie sich die digitale Version des Köchel-Verzeichnisses im Laufe der Zeit entwickelt!
Ludwig von Köchel war eine faszinierende Persönlichkeit und ein Pädagoge mit vielfältigen Interessen, von Jura über Botanik und Mineralogie bis hin zu Literatur und Musik. Nach seinem Universitätsstudium war er Privatlehrer der Kinder von Erzherzog Karl von Österreich. Eine großzügige Pension ermöglichte ihm ab 1842 ein Leben als Privatgelehrter.
Das Köchel-Verzeichnis war der erste thematische Katalog des Schaffens eines großen Komponisten nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten und dient bis heute als Vorbild für die meisten Werkverzeichnisse. Köchel wollte Mozarts Entwicklung vom Wunderkind zum großen Meister darstellen. Diese Entwicklung spiegelt sich im Nummerierungs-System wider, das 626 Werke umfasst und mit dem unvollendet gebliebenen Requiem endet.
Der Köchel-Katalog wurde 1905, 1937 und 1964 grundlegend überarbeitet und zeigte dabei jedes Mal die enormen Fortschritte, die Generationen von Mozart-Forschern erzielt haben. Neue Ergebnisse bezüglich der Kompositionsdaten erforderten jedoch eine Anpassung der Nummern, um die Chronologie darzustellen. Dies führte von einer Ausgabe zur nächsten zu stetigen wachsenden Schwierigkeiten. Dieses Problem wurde in der Ausgabe 2024 dadurch überwunden, dass für alle authentischen Werke auf die früheste Nummer, die sie jemals im Hauptteil des Katalogs hatten, zurückgegriffen wird. Folglich konnten, beginnend mit KV 627, 95 neue Nummern Kompositionen zugewiesen werden, die bisher im Hauptteil des Katalogs überhaupt keine Nummer hatten.